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von
Alexander
Auer
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Alexander
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Die URL, das unbekannte Wesen
Jeder Internetbenutzer kennt sie: die URLs. Doch vielen bleibt sie dennoch ein Rätsel. Erfahren Sie mehr über Ursprung, Aufbau und Anwendung von Internetadressen.Das Kürzel URL steht für Uniform Resource Locator und istt nichts anderes als der Fachbegriff für eine WWW-Adresse, also die Internetadresse einer Homepage (z.B. www.orf.at).
Ursprünglich wurden alle mit dem Internet verbundenen Computer direkt durch die Eingabe der IP-Adresse angesprochen. Diese IP-Adresse ist ein Zahlencode, der aus 4 Teilen besteht, wobei jeder Teil einen Wert zwischen 0 und 255 annehmen darf. Mit zunehmender Anzahl an erreichbaren Rechnern wurde es recht mühsam, sich diese Zahlenkolonnen zu merken, also ordnete man ihnen leichter lesbare Adressen zu: die URL.
Auch heute ist es noch so, daß jede URL einer IP-Adresse zugeordnet ist, d.h. man kann auf die gleiche Seite gelangen, indem man direkt die IP-Adresse in die Adresszeile des Browsers eintippt.
Der Aufbau
Eine Internetadresse setzt sich prinzipiell aus 3 Bereichen zusammen: - Das Dienstpräfix. Bei Internetseiten ist dies das berühmte http:// (HyperText Transfer Protocol).
- Der Servername. Frei wählbare Bezeichnung (z.B. yahoo)
- Die Domain. Man unterscheidet zwischen Top-Level und Second-Level Domains. Top-Level Domains sind sämtliche Länderkurzformen (at steht für Austria, de für Deutschland, ...), außerdem '.com' (Kommerzielle Seiten), '.net' (Internet bezogene Inhalte), '.org' (nicht kommerzielle Organisationen), '.gov' (Regierungen) und '.edu' (Bildung & Erziehung). Second Level Domains finden hauptsächlich bei Länderkürzeln Anwendung.
Domains in Österreich
Das System der verschieden Domainnamen ist nicht zufällig. Ziel war es, schon anhand der Adresse eine Ahnung über Inhalte, Standort bzw. Betreiber der Seite zu zu vermitteln. Aus diesem Grunde sollten Seiten, die speziellen Österreich-Bezug aufweisen auch unter dem Landeskürzel für Österreich, nämlich .at, zu finden sein.
In weitere Folge können auch bei länderspezifischen Homepages weitere Unterscheidungen anhand der URL getroffen werden, und zwar durch die Second-Level Domain.
Für Österreich existieren:
- .co.at (kommerzielle Inhalte)
- ac.at (academic, also universitär)
- gv.at (österreichische Regierungsseiten)
Dieses Wissen über die Zusammensetzung von Internetadressen hilft einerseits bei der Auswahl der richtigen Adresse für den eigenen Internetauftritt, andererseits hilft es auch bei der Suche nach bestimmten Inhalten.
So folgen beispielsweise alle österreichischen Bundesministerien dem Schema 'Kurzname des Ministeriums' + '.gv.at'. Das Bundesministerium für auswertige Angelegenheiten (BMAA) ist daher unter der Adresse http://www.bmaa.gv.at zu finden.
Ebenso im universitären Bereich: Hier gilt 'Name der Universität' + 'ac.at', also z.B. http://www.wu-wien.ac.at Auf diese Weise kann man ohne umständliche Suchmaschinensuche relativ häufig zu der gewünschten Seite gelangen, indem man die Adresse direkt eintippt.
Domainregistrierung & Abfrage
Wer selber eine Internetadresse registrieren lassen möchte, kann dies entweder bei einem Provider tun, oder direkt bei der zuständigen Organisation, dem NIC (Network Information Center).
Die meisten Länder verfügen über eine eigene Domainregistrierungsstelle, die die landesspezifischen Domainnamen verwaltet. Für Österreich ist diese unter http://www.nic.at zu finden.
Für die Vergabe von internationalen Domains (also .com, .org, ...) ist die Internic zuständig, zu finden unter http://www.internic.net.
Bei den Vergabestellen kann man auch abfragen, welche Domains bereits vergeben worden sind und an wen, bzw. ob die Wunschdomain noch frei ist. Österreichische Domains können unter http://www.nic.at/FORM/whoisAT.html abgefragt werden.
Promotion
Sobald die Registrierung eines Domainnamens beendet wurde, ist der Name weltweit abrufbar. Um die Adresse auch bekannt zu machen, sollte die URL bei verschiedenen Suchmaschinen angemeldet werden. Dies passiert folgendermaßen:
Man ruft die Seite der entsprechenden Suchmaschine auf und sucht nach dem Link zur Anmeldung (zumeist 'Add URL', 'Seite hinzufügen' oder 'Add new Site'). Dort wird man aufgefordert, die Adresse einzutippen. Danach wird die eingetragene Seite von einem automatischen Programm (einem Spider bzw. Robot) nach beschreibenden Schlagworten durchsucht und in den Suchmaschinen-Index aufgenommen.
Die Aufnahme kann innerhalb weniger Tagen oder mehreren Wochen erfolgen. Geduld ist also angesagt.
Für Verzeichnisse (z.B. Yahoo.com oder Web.de) wählt man bei der Anmeldung zuerst eine passende Kategorie aus. Auch hier findet sich dann zumeist ein Link 'Seite zu Kategorie hinzufügen'. Füllen Sie die nachfolgenden Felder aus und die Anmeldung ist komplett. Da bei den meisten Verzeichnissen Einträge händisch überprüft werden, kann es mitunter Monate dauern, bis Sie tatsächlich in der Kategorie aufscheinen.
Domaingrabbing
Obwohl ursprünglich nur als Internet-Adresse gedacht, haben URLs mittlerweile schon den Status einer Wertanlage angenommen. Für kurze, prägnante und aussagekräftige Adressen werden durchaus schon Millionenbeträge gezahlt.
Besonders beliebt ist daher das ‚Domaingrabbing'. Das heißt, eine Person registriert zahlreiche URLs ohne sie tatsächlich zu verwenden. Die Absicht dahinter ist natürlich, einen Käufer zu finden, der die Nutzungsrechte an der Adresse um viel Geld abkauft. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn einige Gerichte haben schon entschieden, daß Markennamen auch als Internetadresse geschützt sind. Die Reservierung von www.coca-cola.com könnte also statt des erhofften Geldsegens einen langwierigen Rechtsstreit nach sich ziehen.
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